Menschenkenntnis: Bin ich ein offenes Buch?

Psychologische Forschung hat mich schon immer fasziniert. Seit mehr als 15 Jahren verdiene ich mein Geld damit, Studien zu lesen, zu deuten, möglichst vielen Leuten davon zu berichten oder ihnen im Coaching weiterzuhelfen. Neulich hab ich mich mit dem Thema „erste Eindrücke“ befasst. Menschenkenntnis: Bin ich ein offenes Buch? Und wie gut kann ich andere eigentlich einschätzen?

Während der Recherche hat mir der Persönlichkeitsforscher Richard Rau erzählt, dass er für eine Studie noch Freiwillige sucht. Also bin ich in den Zug gestiegen und war dann als Versuchskaninchen an der Uni Münster.

Dort läuft das Projekt „Who Knows“, bei dem man per App seine Menschenkenntnis testen kann. Man sieht dabei verschiedene Menschen in einem 30-sekündigen Interview-Video, danach muss man fünf Fragen beantworten. Würde dieser Mensch gerne zum Mond fliegen? Hat er schon einmal etwas gestohlen? Worauf könnte er auf keinen Fall verzichten? usw.

Am Ende erfährt man, wie viele dieser Fragen man richtig beantwortet hat, wie gut die eigene Trefferquote im Vergleich zu anderen Spielenden ist, ob man junge Leute besser einschätzen kann als ältere Leute usw.

Ich habe Who Knows zunächst als User erlebt und ein paar vergnügte Runden damit zugebracht. In Münster saß ich dann irgendwann in einem kargen Raum an der Uni und hab mich vor der Kamera interviewen lassen. 100 Fragen hat mir die freundliche Psychologie-Studentin gestellt. Zum Dank gab’s ein paar Schokobonbons, ein Glas Wasser und eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro. Das hat großen Spaß gemacht. Tja. Und jetzt läuft mein Video tatsächlich in der Who-Knows-App. 🙂

Der „target effect“: offenes Buch oder Sphinx?

In der Menschenkenntnis-Forschung hat man vor einigen Jahren den sogenannten „target effect“ nachgewiesen. Er besagt: Manche Menschen sind leichter zu lesen sind als andere. Menschenkenntnis: Bin ich ein offenes Buch? Oder vielleicht eine rätselhafte Sphinx? Mit dieser Info hat Richard Rau mich letztlich nach Münster gelockt. Denn in einigen Monaten werden ein paar tausend Leute ihre Tipps über mich abgegeben haben. Und dann kann mir Richard verraten, ob die Quizfragen zu mir einfacher oder schwerer zu lösen sind als bei anderen. Ich persönlich habe da schon eine Vermutung, aber ich lasse mich natürlich überraschen und von den tatsächlichen Daten überzeugen.

Wie ist das bei Euch? Könnt Ihr mich gut durchschauen anhand meines Videos? Wieviele Fragen habt Ihr richtig beantwortet? Schreibt mir das gerne im Kommentar. Ich bin gespannt, was Ihr dabei erlebt und wie es für Euch war.

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